Die Gemeinde Herzogsdorf führte bereits seit Jahrzehnten eine kleine Bibliothek. Das genaue Jahr der Entstehung ist nicht mehr wirklich bekannt, es wird aber mit "vor 1950" angegeben. Die Bibliothek besteht also schon seit dem letzen Weltkrieg und ist somit bereits über 50 Jahre alt.
Leider war das Angebot der Bibliothek nicht sehr umfangreich, die Besucheranzahl nicht gerade nenneswert und auch die Räumlichkeiten nicht besonders geeignet.
Leiter der Bücherei ist seit 1978 Konsulent Robert Schöffl.
Die Gemeinde sucht über das Gemeindemitteilungsblatt ehrenamtliche Personen, die sich der Bücherei annehmen, so dass auch Sonntag vormittags die Bücherei geöffnet werden kann. Dadurch werden mehr Besucher erwartet. Bis dahin lief der Büchereibetrieb am Gemeindeamt mit.
Kathi Füreder und Gertrude Danninger waren die ersten, die sich dieser Aufgabe annehmen wollten. Zur Vorbereitung auf ihre neuen Aufgaben besuchten sie das Bundesamt der Erwachsenenbildung in Linz und verschiedene umliegende Büchereien. Auch der komplette Bestand mußte entrümpelt, sortiert und katalogisiert werden. Unterstützung erhielten die beiden von Resi Sandgruber und Hermine Königstorfer. Jede Menge alter Bücher wurden am organisierten Bücherflohmarkt verkauft, aus dem Erlös konnte aktuelle Bücher angeschafft werden.
Doch die Mühe hat sich gelohnt:
Am 16.10.1994 wurde die Bücherei neu eröffnet. Damalige Öffnungszeiten: Freitag 15:00 bis 17:00 Uhr, Sonntag 10:15 bis 11:00 Uhr. Prompt kamen 150 neue Leser und erfreuten sich des neuen Sortiments.
Das Jahr der Familie war Anlass, das Angebot der Bücherei durch Spiele zu erweitern. Viele neue Spiele wurden eingekauft.
Bürgermeister Karl Kraml und Pfarrer Hermann Scheinecker enthüllen am 7.7.1995 das neue Spielregal. Es ist fahrbar, da der kleine Raum der Bücherei aus allen Nähten platzt und so ins Standesamt ausgewichen werden muß.
Die Idee zur Teilnahme am ausgeschriebenen Ideenwettbewerbes des Landes OÖ ist gewachsen. Ein Projekt wird eingereicht, die Idee: eine Bücherei auf einem Segelschiff in der Adria!
Die Teilnahme am Ideenwettbewerb für Erwachsenenbildung und Bewerbung für den Förderungspreis des Landes Oberösterreich hat sich gelohnt: am 20.12.1995 nehmen wir den Förderungspreis in der Höhe von 20.000,- im Linzer Landhaus vom Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer entgegen.
Dass die neue Organisation und das neue Sortiment der Bibliothek gut ankommt, zeigt unsere aktuelle Leseranzahl (März 1996): es sind bereits 334 Leser(innen) eingeschrieben! Anfang 1997 sind es bereits über 400 Leser.
Nachdem die Bibliothek im kleinen Raum des Gemeindeamtes aus allen Nähten platzt und das nebenliegende Standesamt immer mehr von der Bibliothek in Anspruch genommen wird, wird dringend nach neuen Räumlichkeiten gesucht. Da ein neues Pfarrheim entstehen soll, bietet sich dort die Gelegenheit - auch wenn´s ein Raum im Keller ist.
Jede Menge Arbeit bedeutet das Verwalten von Medien und Lesern, Statistiken müssen geführt werden. Bei dieser Arbeit sollte doch ein Computer helfen können. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Mit dem Einzug in die neuen Räumlichkeiten im neuen Pfarrheim soll die Umstellung fertig sein. Die Zahlen kommen nun vom Computer: mehr als 2.500 Medien (Bücher, Spiele, Zeitschriften, Cassetten) und 470 Leser (das sind immerhin 20% der Gemeindebevölkerung).
Es is geschafft! Mit einem "Wochenende der offenen Tür" wir die Neueröffnung gefeiert.
Alle Bücher und Spiele sind in die neuen Regale im neuen, 33 m² großen Raum im Keller des neu gebauten Pfarrheims eingeordnet. Auch die Einführung der EDV-Verwaltung funktioniert ohne große Probleme. Alle Mitarbeiter wurden am PC geschult.
Die "Gemeindebücherei" heißt nun in Kooperation mit der Pfarre "Öffentliche Bibliothek Herzogsdorf".
Sogar Bischof Maximilian Aichern besuchte zu diesem Anlaß die "neue" Bibliothek.